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  • Stefan Ming

Stefan Ming, unser neuer CFO, erzählt seine Geschichte

Liebes Tagebuch,


ich muss zugeben, dass die typischen Lebensläufe von Finanzchefs oft recht geradlinig und wenig aufregend wirken. Ob das auch auf meinen zutrifft, überlasse ich dir.



Bild: Stefan Ming, CFO alltech Installationen AG
Das bin ich: stolz, glücklich und dankbar


Ich war ein Spätzünder

Ich war ein Spätzünder, ohne Zweifel. In meiner Jugend lag mein Interesse hauptsächlich in der Technik und Informatik. Doch ich hatte auch des öfteren "kein Block" und verbrachte viel Zeit einfach nur mit meinen Freunden. Das spiegelte sich leider auch in meinen schulischen Leistungen wider, die nicht ausreichten, um einen entsprechenden Beruf zu ergreifen. Ein guter Freund von mir machte mir in jener Zeit den Kochberuf buchstäblich schmackhaft. Und so trat ich meine Ausbildung als Koch in einem Heimbetrieb an.


Heute koche ich lieber und befreiter

Rückblickend betrachte ich meine Zeit als Koch mit gemischten Gefühlen. Ich liebe es immer noch zu kochen, aber ich erinnere mich auch an die Spannungen und Konflikte, die durch hierarchische Strukturen und autoritären Führungsstil entstanden sind. Man sagt mir heute nach, dass ich ein "dickes Fell" habe, eine Eigenschaft, die ich wohl in dieser Zeit entwickelt habe.


Nach meiner Ausbildung arbeitete ich in verschiedenen Betrieben, doch die rigiden Hierarchien und der harte Ton blieben bestehen. Mir wurde klar, dass ich mein Leben lang mit diesen negativen Umständen konfrontiert sein würde, wenn ich mich nicht veränderte. Also suchte ich das Gespräch mit meinem Vater, Roland Ming, um herauszufinden, welche beruflichen Möglichkeiten sich mir boten. Die Gelegenheit, in die Verwaltung der alltech Installationen AG einzusteigen, erschien mir wie ein Glücksfall, über den ich nicht lange nachdenken musste.


Ich wurde (wissens) hungrig

Ich wurde gierig nach Wissen. Als Koch kannte ich den körperlichen Hunger, aber jetzt entwickelte ich einen unstillbaren Hunger nach Wissen. Ich war an der Telefonzentrale, erledigte Aufgaben in der Buchhaltung und durfte den internen IT-Support unterstützen. Vor allem aber wollte ich verstehen, was sich hinter den Zahlen in der Buchhaltung verbarg und wurde förmlich besessen von den Finanzzahlen.


Mir fehlten jedoch die grundlegenden Kenntnisse, und obwohl ich mein Wissen stetig erweiterte, fehlte mir eine solide Basis. Also entschied ich mich dafür, mein Handelsdiplom berufsbegleitend zu absolvieren. Danach begann ich eine dreijährige Ausbildung zum "Eidg. Dipl. Fachmann Finanz- und Rechnungswesen". In dieser Zeit lernte ich unglaublich viel und hatte das Glück, das Theoriewissen direkt in die Praxis umzusetzen, was mir half, die Materie schnell zu verinnerlichen und meine Denkweise zu vernetzen.


Meine erste grosse Verantwortung

Meine erste grosse Verantwortung kam mit dem Kauf der allinone technik AG durch die alltech Holding. Der Inhaber, Kurt Hersperger, bot mir die Chance, als Leiter Finanzen die Geschicke des neu erworbenen Unternehmens zu lenken. Es war eine grosse Ehre und gleichzeitig eine enorme Verantwortung, der ich unbedingt gerecht werden wollte.


Eine persönliche Niederlage für mich

Die Fusion der alltech Installationen AG und der allinone technik AG nach drei Jahren war für mich anfangs eine persönliche Niederlage. Nach einer strategischen Bewertung seitens der alltech Holding wurde beschlossen, dass die Fusion der alltech Installationen AG und der allinone technik AG nach drei Jahren unausweichlich war. Die erkannten Synergiepotenziale, insbesondere im Service- und Kleinumbaubereich, waren zu bedeutend, um drüber hinweg zu schauen. Doch als klar wurde, dass man mich zurück bei der alltech haben wollte, begann ich, meine Erfahrungen auf positive Weise zu reflektieren und fand neuen Ansporn.


Bin meinen eigenen Weg gegangen

Ich habe meinen eigenen Weg gemacht, auch wenn manche glauben mögen, dass mein Vater mir den Einstieg bei alltech vor 13 Jahren ermöglicht hat. Das stimmt sicherlich. Kein erfolgreiches Unternehmen hätte einen Koch in der Administration installiert. Bei allem was dann kam, musste oder durfte ich mich jeweils doppelt beweisen um zu zeigen, dass ich trotz oder gerade aufgrund meiner Ausgangslage der Richtige bin.


Die Beziehung zu meinem Vorgänger ist ein Glücksfall

Meine Beziehung zu meinem Vater, der die Rolle des CFO seit der Geburtsstunde der alltech ausgefüllt hatte, war von unschätzbarem Wert. In der Vorbereitungsphase auf meine Aufgaben in der Geschäftsleitung konnte ich offen über meine Fragen, Schwächen und Unsicherheiten sprechen, ohne Angst haben zu müssen, dafür verurteilt zu werden. Das hat mich bestmöglich auf meine neuen Aufgaben vorbereitet, was dem Unternehmen auf jeden Fall zugutekommen wird.


Ich kann dem Unternehmen viel geben

Klar, ich kann die Auftragslage der alltech nicht im selben Masse beeinflussen wie ein Abteilungs- oder Projektleiter. Durch meine Controller-Fähigkeiten kann ich jedoch Verbesserungspotenziale identifizieren und Prozesse effizienter gestalten, sei es durch digitale Prozesse oder organisatorische Veränderungen. Die kürzlich abgeschlossene ERP-Migration ermöglicht es mir zudem, Negativtrends schneller zu erkennen und das Unternehmen entsprechend abzusichern.


Ich bin glücklich und dankbar

Wenn ich daran denke, wie ich vor 12 Jahren Kreditoren gebucht habe, ohne zu wissen, was dahinter steckt, bin ich heute extrem dankbar dafür, wie sich alles entwickelt hat und wie gut ich das Unternehmen jetzt verstehe. Mein Werdegang zeigt auch, dass es Unternehmen nicht nur darum geht, über Fachkräftemangel zu klagen. Die alltech hat alles getan, um diese Lücke zu schliessen, indem sie das Risiko eingegangen ist, einen Quereinsteiger einzustellen, und dann in mich investiert hat, bis ich bereit war, diese Position anzunehmen. Den Menschen, die das möglich gemacht haben, bin ich unendlich dankbar. Ich freue mich darauf, zusammen mit ihnen die alltech weiterzuentwickeln.

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