Globus Basel – Ein Umbauprojekt mit Adrian Tahiri
- Martin Ming
- 2. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Das Globus-Warenhaus am Basler Marktplatz ist weit mehr als nur ein Geschäft. Für viele Menschen in der Region ist es ein Stück Stadtkultur – ein Ort, der seit Jahrzehnten für Qualität, Stil und Einkaufserlebnisse steht. Das denkmalgeschützte Gebäude prägt das Stadtbild, Generationen von Baslerinnen und Baslern verbinden persönliche Erinnerungen damit.
Wenn ich heute mit Freunden vorbeigehe und ihnen erzählen kann, dass wir in diesem bekannten Gebäude gearbeitet haben, spüre ich auch ein wenig Stolz. Ein Projekt mitten im Herzen der Stadt, in einem Gebäude, das jeder kennt – und eines, das uns alle vor besondere Herausforderungen gestellt hat.

Der Auftrag
Unsere Aufgabe war es, im Rahmen des Umbaus die Heizung- und Kälteinstallation im gesamten Gebäude umzusetzen – sowohl für den Grundausbau als auch für den Mieterausbau.
Kurzer Exkurs "Grundausbau" vs. "Mieterausbau" Beim Grundausbau wird die zentrale Gebäudetechnik für das ganze Haus installiert – also die Basisinfrastruktur. Der Mieterausbau hingegen passt einzelne Flächen an die Bedürfnisse der jeweiligen Mieter an, etwa Verkaufs- oder Gastronomiebereiche. |
Bauleitung Grundausbau: Confirm AG
Bauleitung Mieterausbau: Dietziker Partner Baumanagement AG
HLK Fachplaner: Waldhauser + Hermann AG
Die Herausforderungen
Ein Projekt mitten in der Basler Innenstadt bedeutet vor allem eines: Logistik auf engstem Raum. Die Platzverhältnisse waren knapp, die Zufahrten schwierig und gleichzeitig mussten unzählige Gewerke parallel arbeiten – stets unter dem Druck der bevorstehenden Ladeneröffnung.
Besonders herausfordernd war die Situation im Inneren: Die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes blieb bestehen, dahinter wurde jedoch alles neu gebaut. Da auf den Verkaufsflächen möglichst wenig Gebäudetechnik sichtbar sein sollte, konzentrierten sich sämtliche Leitungen in den Steigzonen und im Backoff-House-Bereich. Um das zu bewältigen, war ein exakt abgestimmtes Befestigungskonzept nötig. Wir bei alltech setzten auf Vorfabrikation: Unsere Ringleitungen wurden im Voraus gefertigt, sodass die Endmontage trotz beengter Platz- und Zeitverhältnisse effizient und präzise ablaufen konnte.

Online Logistikplattform als Koordinationshilfe
Ein spannender Aspekt dieses Projekts war auch die digitale Logistikplattform. Grössere Lieferungen mussten im Voraus angemeldet werden und erhielten ein genaues Zeitfenster. Ein Vorgehen, das sich auf Grossbaustellen immer stärker etabliert – und hier massgeblich zu einem reibungslosen Ablauf beigetragen hat.
Wenn alle am selben Strick ziehen
Was dieses Projekt für mich aber besonders macht, ist nicht nur das Resultat, sondern die Art und Weise, wie wir zusammengearbeitet haben. Schon bei der ersten Bausitzung setzte Goran Petkovic von Waldhauser + Hermann AG ein klares Zeichen. Er appellierte an alle Beteiligten und forderte sie auf, ihre Kommunikation auf dem FORTE-Prinzip aufzubauen: Fairness, Offenheit, Respekt, Transparenz und Ehrlichkeit.
Im Grunde haben wir alle dasselbe Ziel: ein Gebäude zu errichten. Leider stehen wir uns dabei jedoch oft selbst im Weg und beschuldigen uns nach Pannen gegenseitig, anstatt die Probleme zu beheben und weiterzumachen. Mit dem FORTE-Prinzip bleiben wir einfacher und mit mehr Freude auf Erfolgskurs.
Goran Petkovic, Fachbauleiter Waldhauser + Hermann AG

Dieser Appell hat Wirkung gezeigt: Anstatt endlose Diskussionen oder Schuldzuweisungen zu führen, haben wir als Team gehandelt – interdisziplinär, lösungsorientiert und partnerschaftlich. Es ist nicht alltäglich, dass auf einer Baustelle dieser Grösse und Komplexität eine solche Atmosphäre herrscht.

Persönliches Fazit
Für mich bleibt der Globus-Umbau in Basel ein Projekt, auf das ich mit Freude zurückblicke. Nicht nur, weil mein Team die anspruchsvolle Aufgabe toll gelöst hat – sondern auch, weil wir erlebt haben, was möglich ist, wenn alle Beteiligten sich vor allem als das begreifen, was sie sind: Menschen.
